Glücklicherweise kann dem Dunning-Kruger-Effekt vorgebeugt werden, ja es kann sogar klappen sich aus der eigenen Unwissenheit herauszumanövrieren. Im Folgenden (vgl. Stickeler, o.D.) werden einige weitere Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung dieses Phänomens vorgestellt.
Manchmal hilft es auch, wenn Sie ihr Urteil über sich selbst nicht nur eigenständig fällen, sondern auch Ihre Mitmenschen um ihre Meinung bitten. Im Vergleich mit Ihren Mitmenschen können Sie nämlich ein objektiveres Bild von sich bekommen. Allerdings ist auch Ihre Meinung über andere immer subjektiv. Befragen Sie daher Ihre Mitmenschen, ob sie Ihnen Feedback bezüglich Ihrer Fähigkeiten geben.
Wissen Sie beispielsweise nicht, warum Sie bei einer bestimmten Sache gescheitert sind, können Mitmenschen Ihnen bei anderen Sachen Klarheit verschaffen. Halten Sie sich jedoch vor Augen, dass diese Menschen ebenfalls subjektiv über Sie denken, ihnen eventuell wichtige Informationen über Sie fehlen oder sie eine besondere emotionale Bindung zu Ihnen haben, die ihre Meinung verzerren kann.
Eine kritische Selbstreflexion kann dabei unterstützen, dass die eigenen Fähigkeiten nicht überschätzt werden. Es hilft die Fähigkeiten und Leistungen stetig zu hinterfragen und diese mit der Realität abzugleichen. Fragen Sie sich also, was Sie wirklich in einem Gebiet wissen und wie viel in diesem Gebiet noch exploriert werden kann. Natürlich sollten Erfolge nicht klein geredet werden. Machen Sie sich jedoch bewusst, wie viel Wissen es noch gibt, welches darauf wartet gelernt zu werden.
Darüber hinaus ist Disziplin gefragt, um das eigene Wissen immer weiter auszubauen. Denn wenn Sie sich auf ihren Fähigkeiten ausruhen, sind Sie schnell anfällig für kognitive Verzerrungen und Stagnation. Wird hingegen mehr Wissen angestrebt und neue Herausforderungen angegangen, lernen Sie auch, sich selbst besser einschätzen zu können.
Lassen Sie sich dabei nicht von Rückschlägen entmutigen und arbeiten Sie auf Ihr Ziel hin. Versuchen Sie nicht bequem zu werden und sich auf Ihrem Halbwissen auszuruhen. Machen Sie zwischenzeitlich aber auch Pausen und überfordern Sie sich nicht. Wissen kann eine höhere Verarbeitungstiefe erreichen, wenn es mit Pausen und über einen längeren Zeitraum gelernt wird. So werden Sie besser wissen, wo Sie stehen.
Welche dieser Aussagen sind im Bezug auf Feedback, Selbstreflexion und Disziplin, richtig oder falsch?
1) Menschen denken immer objektiv über Sie.
2) Andere Menschen zu Fragen kann helfen ein objektiveres Bild der Lage zu bekommen.
3) Eigene Fähigkeiten zu hinterfragen ist niemals hilfreich.
4) Eigene Erfolge sollten nicht kleingeredet werden.
5) Sich auf den eigenen Fähigkeiten auszuruhen kann Sie anfällig für eine kognitive Verzerrung machen.
6) Nicht auf eigenem Halbwissen ausruhen und Überforderung Vermeiden ist ein guter Ansatz.