David Dunning und Justin Kruger

Der Dunning-Kruger-Effekt wurde nach den amerikanischen Psychologen David Dunning und Justin Kruger benannt. Im Jahr 1999 beschäftigten sie sich an der Cornell University mit kognitiven Verzerrungen, welche vor allem bei Selbst- und Fremdeinschätzung auftreten können. Dunning und Kruger wollten bei ihren Experimenten testen, inwiefern Studierende ihre geistigen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen einschätzen. (Dueck, 2015, S.47f.; Dölz & Siems 2018, S. 340)

Abb. 1: David Dunning (links) und Justin Kruger (rechts)

Abb. 1: David Dunning (links) und Justin Kruger (rechts)

Studien und Experimente

Nach mehreren Tests konnten sie feststellen, dass diese, die in den Tests besonders schlecht abgeschnitten hatten, ihren Lernerfolg und sich selbst meist besser einschätzten, als sie es waren. Eine weitere Feststellung, die sie im Zuge dieser Tests machen konnten, lag darin, dass im Gegenzug zu denjenigen, die sehr schlecht abschnitten haben besonders intelligente Studenten sind und ihre Leistung eher unterschätzten. Auf Basis dieser Studie formulierten die beiden Psychologen den vierstufigen Dunning-Kruger-Effekt. (vgl. Mai 2020) Des Weiteren fanden sie heraus,

"dass beim Erfassen von Texten, beim Schachspielen oder Autofahren Unwissenheit oft zu mehr Selbstvertrauen führt als Wissen" (Dölz & Siems 2018, S. 340).

Im Zuge ihrer Experimente kamen Dunning und Kruger zu dem Resultat, dass die Wahrscheinlichkeit bei weniger kompetenten Personen steigt, dass diese ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen, überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht erkennen also auch das Ausmaß ihrer Inkompetenz nicht erfassen können. So korrelieren laut Dunning und Kruger schwache Leistungen mit größerer Selbstüberschätzung als es stärkere Leistungen tun. Dabei ist jedoch zu beachten, dass eine höhere Selbsteinschätzung nicht zwangsläufig auch immer mit einer schwächeren Leistung einhergeht. Kompetente Personen sind also oftmals in der Lage ihre tatsächliche Leistung korrekt einzuschätzen im Gegenzug zu inkompetenten Personen. (vgl. Dölz & Siems 2018, S. 340).

Zitat von David Dunning

"Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.” (Stangl, 2021).

Übung

Welche der folgenden Aussagen sind richtig oder falsch?

1) Der Dunning-Kruger-Effekt wurde nach den amerikanischen Psychologen David Dunning und Justin Kruger benannt.

2) Der Dunning-Kruger-Effekt wurde auf Basis von Studien und Experimenten begründet, die mit Affen durchgeführt wurden.

3) Dunning und Kruger haben bei ihren Experimenten getestet, inwiefern Studierende ihre geistigen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen einschätzen.

4) Starke Leistungen korrelieren mit größerer Selbstüberschätzung.

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